Sag du es mir, wenn du es weißt 

Eine von den Lebensgeschichten aus der Bibel, die mich am meisten berührt, ist die Geschichte von Hiob.

Hiob war ein gottesfürchtiger Mann. Er lebte im Glauben an Gott. Er liebte den Allmächtigen. Seine Ordnungen. Seine Liebe und Zuwendung. Er ehrte Gott und dankte ihm regelmäßig für all das Gute, das in seinem Leben geschah.

Hiobs Leben lief in einer guten Ordnung, in guten Bahnen. Bis zu jenem Tag.

Alles geriet in Unordnung. Hiobs Leben wurde bis auf die Grundfesten erschüttert. Alles was ihm lieb und wert war in seinem Leben wurde ihm genommen oder radikal verändert.

Nach dem ersten tiefen und entsetzlichen Schock den Hiob hatte und der nur Schweigen, unendliche Ohnmacht, Hilflosigkeit und tiefe Trauer bewirkte, erholte sich Hiob von dieser Phase. Dann begann er mit dem Allmächtigen zu sprechen: „Was willst DU eigentlich von mir? Ich bin Dir gegenüber ohnehin hilflos, ratlos und kann gar nichts gegen DEINE Macht tun! Du hast mich in der Hand und tust mit mir, was DU willst! Hab ich DIR irgendwie Unrecht getan? Hab ich etwa gegen DICH gehandelt? Ich weiß es nicht! Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Sag mir doch, was DU von mir willst!“

Hiob ist sehr ehrlich zu Gott.

In all dieses hilflose Rufen, Weinen und Klagen hinein, fängt der Geist des Allmächtigen zu sprechen an. Mit Hiob dem fragenden, verzweifelten Mann: „Hiob, gürte doch wie ein MANN deine Lenden und belehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gründete? Worauf sind ihre Sockel gegründet? Wer hat das Meer mit Türen verschlossen? Bist du bis zu den Schatzkammern des Schnees gekommen? Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Großen Bären leiten samt seinen Jungen? Entsendest du Blitze? Erhebt sich auf deine Befehle der Geier so hoch und baut in der Höhe sein Nest?

Antworte mir Hiob! Ich bin bereit, dich zu hören!“

Ich stelle mir vor, dass Hiob mit dem Allerhöchsten lange im Gespräch und in einer Kommunikation war. Ich denke, dass er auch stille wurde, um zu hören. Dass er seine Augen bereitwillig weiter öffnete, um zu erkennen und zu sehen. Dass seine Ohren auch die ruhigen und sehr feinen Geräusche des Universums aufnahmen und er damit Gott näher kam. Ich glaube, diese Begegnung war eine sehr tiefe und einschneidende.

Denn Hiobs Antwort am Ende des Buches „Hiob“ beeindruckt mich sehr. Sie spricht zu meinem Herzen, in dem oft auch viele Fragen sind:

„Gott, ich gebe es ehrlich zu. Eigentlich bin ich zu klein, um DICH zu verstehen. Ich hab mich getäuscht. Ich dachte, ich weiß alles. Ich hab Antworten auf alle Fragen.  Ich sag DIR ganz ehrlich: Es tut mir aufrichtig leid, dass ich so ungestüm meiner Frustration seinen Lauf gelassen habe. Ich bereue mein hilfloses Geschwätz. Es war irgendwie dumm zu glauben, dass ich DICH in DEINER Größe und Vollkommenheit bis in alle Details verstehen kann. Vergib mir meinen Kleinglauben und Unglauben. Ich hab erkannt, dass DU viel größer bist, als ich es mir ausgemalt habe. Ich habe in der Theorie viel von DIR gewusst. Mir wurde viel von DIR erzählt und ich hab mich bemüht nach all dem zu leben, was ich wusste, was in meinem Herzen war. ABER JETZT bin ich DIR mit meinem Herzen näher gekommen. Ich hab DICH gesehen. Ich hab DICH gespürt, erlebt und DU bist mir entgegen gekommen und begegnet. Ich erkenne, dass DU über ALLEM stehst und viel höhere Gedanken hast als ich sie habe.

Ich vertraue DIR neu und gehe mutige Schritte mit den Erfahrungen die ich gemacht hab und mit der Begegnung die mich tief in meine Seele hinein getroffen hat.“ (Alles nachzulesen in der Heiligen Schrift, im Buch „Hiob“)

 Auf diesen Seiten teile ich Lebensgeschichten, die sich mit der offenen Aufforderung beschäftigen: „Sag es mir, wenn du es weißt. Rede mit mir!“

 

 

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